overpopulation

Fakten zur Überbevölkerung

Es dürfte inzwischen allgemein bekannt sein, dass unsere Bevölkerung mit einer extrem hohen Geschwindigkeit wächst. Die Entwicklung der letzten 300 Jahre (siehe Grafik links) darf ohne Übertreibung als eine explosionsartige Vermehrung der menschlichen Spezies bezeichnet werden. Bei anderen Lebewesen, die sich derart stark vermehren und ein Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen, sprechen wir von einer Plage. Dieser Begriff trifft auch auf uns Menschen zu, denn wir bringen nicht nur große Teile der weltweiten Ökosysteme aus dem natürlichen Gleichgewicht, sondern wir zerstören auch unsere eigenen Lebensgrundlagen indem wir bereits deutlich mehr an Ressourcen verbrauchen, als was auf der Erde in derselben Zeit nachwachsen kann. Gleichzeitig belasten wir hochgradig unsere Umwelt mit den Errungenschaften unserer weitentwickelten Zivilisation in Form von schwer abbaubaren, toxischen und radioaktiven Abfallprodukten und führen zum größten Massenartensterben in der Geschichte des Planeten, ausgelöst durch eine einzige (vermeintlich intelligente) Spezies.

Aktuell leben ca. 8,1 Milliarden Menschen auf der Erde (Stand März 2023). Jedes Jahr kommen ca. 80 Millionen weitere Menschen dazu (das entspricht annähernd der gesamten Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland). Gemäß den Prognosen der Vereinten Nationen wird unsere Population bis zum Jahr 2050 auf knapp 10 Milliarden Menschen ansteigen. Damit wird sich die Weltbevölkerung innerhalb von 250 Jahren verzehnfacht haben.


Aber warum ist das Thema der Überbevölkerung und deren vielfältigen nachteiligen Folgen in der öffentlichen und politischen Diskussion so wenig präsent?  Es gibt dafür mehrere Gründe. Zum Einen ist das Thema für die meisten Menschen eher negativ behaftet, es erinnert an die totalitäre 1-Kind-Politik in China und wird pauschal mit Rassismus, Menschenverachtung oder sogar Eugenik in Verbindung gebracht. Auch sehen manche darin einen Widerspruch zum christlichen Glauben, wonach eine Einmischung in die Entwicklung der Menschheit eine Auflehnung gegen Gottes Schöpfung sei und diese vor künstlichen Eingriffen (wie auch bei Abtreibung oder Verhütung) geschützt werden müsse. Die Wirtschaft steht einer Verringerung oder Stagnation von Bevölkerungszahlen ebenfalls ablehnend gegenüber, denn eine schrumpfende Gesellschaft führt zu Problemen wie Fachkräftemangel, Alterssicherung und Überalterung der Gesellschaft. Bevölkerungswachstum oder gar -überschüsse ermöglichen hingegen niedrigere Löhne (insbesondere in Entwicklungsländern), mehr Konsum, größere Märkte und höheren Profit. Daher meiden oder verharmlosen auch Politiker dieses unpopuläre Thema, da sie in erster Linien an der nächsten Wiederwahl interssiert sind.


Das muss sich jedoch dringend ändern! Es geht nicht um absurde Weltuntergangstheorien sondern um sehr ernste Probleme, in denen unsere gesamte Gesellschaft bereits mitten drin steckt. Es ist auch keine Vermutung, dass die Überbevölkerung Schuld an all diesen Problemen sein könnte, sondern eine eindeutige Tatsache. Mit dem rasanten Anstieg der Bevölkerungszahlen seit dem 19. Jahrhundert haben nachweislich zahlreiche negative Entwicklungen auf dem Planeten eingesetzt und stehen in einer eindeutigen kausalen Beziehung zu unserem Handeln. Dazu zählen zum Bespiel der Ausstoß von Kohlendioxid, das Aussterben von Arten, die Abholzung des (Regen-)Waldes, die Klimaerwärmung, usw.. Sie stellen in ihrer Gesamtheit den ökologischen Fußabdruck der Menschheit dar (s. Bild unten mit einigen Beispielen).



Die massenhafte Vermehrung unserer Spezies ist vor allem auf die verbesserte Gesundheitsversorgung, der Industrialisierung der Nahrungsmittelproduktion und der Besiedlung nahezu aller terrestrischen Lebensräume auf unserem Planeten zurückzuführen. Unsere natürlichen Feinde (Raubtiere) wurden weitgehend verdrängt oder ausgerottet und viele Krankheiten dank medizinischer Fortschritte stark eingedämmt. Gleichzeitig leben die Menschen immer länger.


Die höchsten Reproduktionszahlen, also das stärkste Bevölkerungswachstum, verzeichnen derzeit überwiegend Entwicklungsländer.

Die Gründe dafür sind hauptsächlich in wirtschaftlichen, medizinischen, kulturellen und bildungsthematischen Aspekten zu suchen. In armen Ländern sind Kinder oft die wichtigste Altersvorsorge der Menschen. Bei erhöhten Kindersterblichkeiten wird mit einer höheren Anzahl an Nachkommen vorgesorgt. Zudem fehlt auch in vielen Regionen der Welt der Zugang zu Verhütungsmitteln oder deren Gebrauch wird aus kulturellen oder religiösen Gründen abgelehnt. Auch die immer noch weit verbreitete Unterdrückung und fehlende Gleichstellung der Frauen spielt eine große Rolle, da sie oft nicht selbst über die Familienplanung entscheiden können.

Die weitaus größten Verursacher an globalen Schäden stellen jedoch die Industrie- und Schwellenländer dar, denn hier liegen der Konsum, d. h. der Ressourcenverbrauch sowie die Abfall- und Schadstofferzeugung (insbesondere unter Berücksichtigung der vergangenen 150 Jahre) um ein Vielfaches höher als in den armen Ländern.

 

Wie viele Menschen kann die Erde verkraften bzw. ernähren? Das lässt sich quantitativ nicht eindeutig festlegen, da viele Faktoren dabei relevant sind, wie z. B. der Entwicklungsstand, das Konsumverhalten, der Umgang mit Ressourcen oder die Verschmutzung der Umwelt. Aktuell verbrauchen wir ca. 175% der Ressourcen, die zeitgleich nachwachsen, also deutlich mehr als uns zusteht. Bis 2050 wird dieser Wert voraussichtlich auf ca. 300% steigen. Es ist einleuchtend, dass diese Maßlosigkeit nicht lange gutgehen wird.

Beschwichtigende Argumente, wonach die Geburtenraten weltweit insgesamt abnehmen und die Bevölkerungszunahme damit allmählich verlangsamt wird, sind vergleichbar mit einem brennenden Haus, deren Bewohner anstatt zu löschen, darauf setzen, dass das Feuer von alleine ausgeht. Abwarten ist keine Option. Wir müssen sofort, entschlossen und umfassend handeln. Machen Sie mit, setzen Sie sich bitte für eine zukunftsgerechte Bevölkerungsentwicklung und den Schutz unseres Planeten ein!


Erfahren Sie mehr über die dramatischen Folgen der Überbevölkerung auf unserer Hauptseite.



Quellen und weiterführende Informationen


  1. United Nations, Department of Economic an Social Affairs, World Population Prospects: https://population.un.org/wpp/
  2. Toshiko Kaneda and Carl Haub (2020): "How Many People Have Ever Lived on Earth?" Published online by the Population Reference Bureau. Retrieved from: https://www.prb.org/howmanypeoplehaveeverlivedonearth/
  3. Max Roser, Hannah Ritchie and Esteban Ortiz-Ospina (2013): "World Population Growth". Published online by Our World In Data.  Retrieved from: https://ourworldindata.org/world-population-growth
  4. https://www.dsw.org/infografiken/
  5. https://de.statista.com/themen/75/weltbevoelkerung/
  6. https://populationmatters.org/campaign-graphics
  7. Paul Harrison (1996): "Die Dritte Revolution: Antworten auf Bevölkerungsexplosion und Umweltzerstörung", Suhrkamp Verlag. 
  8. https://www.overshootday.org/
  9. http://data.footprintnetwork.org/
  10. Mark Fehr, Frankfurter Allgemeine Zeitung Online: "Die Weltbevölkerung entwickelt sich mit Wucht", 28.12.2020
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